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Begleitung beim Umgang mit Alltagsritualen

Wenn Kinder in die Kita kommen, bringen die meisten bereits ganz eigene kleine Alltagsrituale mit, die ihnen helfen, Übergangssituationen emotional zu bewältigen. Die pädagogischen Fachkräfte in der Kindertagesstätte erkennen diese Ritualkompetenz an und entwicklen Rituale gemeinsam mit den Kindern weiter. Sie sind sich des menschlichen Bedürfnisses nach Stabilisierung in Übergängen bewusst. Sie wissen um die emotionalen Krisen, die entstehen, wenn Übergänge ohne Orientierung an Gewohntem, hastig, nicht mitvollziehbar, erzwungen werden. Deshalb begleiten sie die Kinder dabei, sich durch Ritualisierung zu stabilisieren und die Übergänge – von Ankommen und Verabschieden, von Freispiel und Stuhlkreis, von Wachen und Schlafen bewusst zu vollziehen und immer besser zu meistern.

Besondere Worte, Lieder, Gesten und Handlungen, die immer wieder in derselben Situation gesprochen, gesungen werden, können unterstützen. Dabei entwickeln sich Alltagsrituale dynamisch: Das einzelne Kind verändert seine Alltagsrituale, spielt mit Varianten und schafft, wenn es sicher geworden ist, alte Rituale auch einfach ab. Tritt eine neue Verunsicherung auf, oder sieht es einen neuen Sinn darin, nimmt es sie wieder auf.

Wichtig für die professionelle elementarpädagogische Haltung ist, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Kinder die Kompetenz mitbringen Rituale für sich zu erfinden, sie zu gestalten, sie in Übergängen anzuwenden, um diese leichter zu bewältigen. Alltagsrituale sind Ausdrucksformen der Kinder, mit denen sie selbst ihre Welt ordnen und ihre Gefühle selbst steuern. Sie können von Fachkräften aufgenommen und auch angeregt werden, aber niemals dürfen sie als disziplinierendes „Hilfsmittel“ missbraucht werden. Etwa indem Erwachsene ein Einschlaf-Ritual vorschreiben, um Ruhe und Schlaf in diesem Rahmen einfordern zu können. Stattdessen muss mit dem Kind gemeinsam ko-konstruktiv entwickelt werden, was ihm hilft, sich auf Übergänge einzulassen.

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