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Religions- und kultursensible Arbeit mit Gemeinschaftsritualen

Neben den individuellen Alltagsritualen gibt es in der Kindertagesstätte aber auch gemeinschaftliche Rituale. Sie prägen die eigene Kultur jeder Kita. Was wie gemacht wird, zeigt, was in dieser Gemeinschaft wichtig ist, was in der Einrichtung gelebt wird. Ähnliche Elemente begegnen in den Wochenanfangs-, Abschluss-, Morgen- oder Mittagskreisen: Besinnung und Stille, Begrüßung und Wahrnehmen der Einzelnen und der Gruppe, Singen, Spielen, strukturiertes Gespräch, Klärung des Tagesablaufs, Gelegenheit zur Orientierung, zu Fragen, für Konfliktlösung, jahreszeitliche Elemente und das Begehen von religiösen Festanlässen, Sammlung und Auflösung der Versammlung.

Eine Kernaufgabe für pädagogische Fachkräfte im gut gelebten Alltag ist es, diese komplexen Gruppen-Rituale vorzubereiten und zu leiten. Es gilt, den einzelnen Kindern mit ihren individuellen Prägungen im Gemeinschaftserleben Raum zu geben und das Ritual nach den Bedürfnissen der Gruppe weiterzuentwickeln. Pädagogische Fachkräfte setzen dabei ihr Allgemein- und Fachwissen, ihre Kreativität aber auch ihre Sensibilität und Feinfühligkeit ein. In diesen Gruppen-Ritualen wird alles, was die Kinder in ihrer Welt beschäftigt, Thema. Religion kann dabei nicht tabuisiert und ausgeblendet werden. Sie gehört zu dem, was Kindern in ihrer Lebenswelt begegnet und bedeutsam ist.

Die Kinder sind in den religiösen Ritualen, die sie kennen, zuerst einmal geprägt von den verschiedenen Kulturen ihrer Familien und ihres Umfeldes. In der Kindertagesstätte machen sie Erfahrungen mit dieser Vielfalt. Es ist Teil des Bildungsauftrages, sie dabei so zu begleiten, dass die Verschiedenheit als Bereicherung erlebt werden kann. Es ist hilfreich, diesen Bildungsauftrag der Kindertagesstätte Eltern gegenüber von Anfang an deutlich zu machen. Es gibt immer wieder Eltern, die sich zunächst wünschen, dass ihr Kind möglichst lange von Einflüssen jenseits der Familienkultur unberührt aufwächst. Die wünschen, dass ihr Kind von der Begegnung mit religiösen Ritualen in der Kindertagesstätte ausgeschlossen wird.

Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan und die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz führen dazu aus, dass Kindern sowohl die Beheimatung in der Kultur und Religion ihrer Familie ermöglicht werden soll, als auch die Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen.

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